Mitteldistanz in Immenstadt

Am Freitag morgen um kurz vor 6 machten mein Bruder Philipp und ich uns auf ins weit entfernte Ober-Allgäu. Für mich stand am Samstag die zweite Mitteldistanz des Jahres auf dem Programm. Nach gut 6 Stunden Fahrt erreichten wir unser Hotel und machten uns nach dem Check-In auf, um uns die Strecke ein wenig anzuschauen. Beim Abfahren der Strecke merkte ich dann ziemlich schnell, dass es wohl nicht gerade der einfachste Wettkampf werden würde. Das war mit Abstand die schwerste Radstrecke die ich je gesehen habe. Solche Berge gibt es bei uns in der Gegend ja überhaupt nicht. Aber gut, nachdem wir die Strecke abgefahren waren, gings nochmal kurz in den eiskalten großen Alpsee, und dann zur Pastaparty. Nach einer kurzen Nacht ging es dann auch schon los. Um 8:32, exakt 32 Minuten nach dem Frauenstart ging es los. Das Wasser war über Nacht auch nicht wärmer geworden, und so hatte ich anfangs etwas Probleme richtig warm zu werden. Bis zur ersten Boje konnte ich mich aber mit einer drei Mann starken Spitzengruppe etwas vom Feld absetzen. Ab der Boje übernahm ich dann die Führung, so dass ich als erster aus dem Wasser steigen konnte. Schon ein geiles Gefühl, bei einer so großen Veranstaltung als erster aus dem Wasser zu steigen. Auf dem Rad konnte ich meine Führungsposition dann auch sehr lange halten. Auch hier war es schon sehr motivierend, wenn das Kameramotorrad neben einem fährt und man ständig fotographiert wird. Erst bei km 60 wurde ich von dem späteren Sieger, einem Athleten aus Holland, eingeholt. Zu diesem Zeitpunkt merkte ich bereits, dass ich vielleicht ein bisschen viel auf der harten Radstrecke investiert hatte. Aber am Kalvarienberg mit der Tour de France ähnlichen Gasse aus Zuschauern konnte man einfach auch nicht nicht voll fahren. Nach dem Wechsel in die Laufschuhe lief es dann auch zunächst noch ganz gut. Immer noch an Position zwei liegend meisterte ich die erste der beiden 10km Runden. Aber dann kam der Einbruch.Ich hatte wieder etwas mit dem Magen zu kämpfen und es ging mir einfach mies. Ich glaube ich habe ganze Streckenabschnitte einfach nicht mehr wahr genommen, so bin ich im Tunnel gelaufen. Aber irgendwie schaffte ich es dann doch mich zum Ziel durchzubeißen. Leider hatte ich bis dahin etliche Plätze verloren, so dass ich als 8ter Mann ins Ziel lief. Dort blieb ich dann auch erstmal gute 5 Minuten regungslos auf der Erde liegen. Ich hatte einfach alles gegeben. Am Ende bin ich mit meinem Ergebnis sehr zufrieden. Ich habe das mir selbst gesteckte Ziel Top 10 zu finishen erreicht und mit dem 9. Gesamtplatz (Gesamteinlauf Frauen und Männer) bekam ich sogar noch ein wenig Preisgeld ab.In der Altersklasse sprang auch noch ein 3. Platz dabei heraus. Ergebnisse gibts hier.
Rückblickend ist zu sehen, dass meine Schwimm und vor allem auch die Radform gut sind und ich dafür richtig trainiert habe. Beim Laufen fehlt mir doch einiges an Grundlage, die ich zu Gunsten des Tempotrainings vernachlässigt habe. Der Spagat zwischen Sprint und Mitteldistanz stellt sich als nicht so einfach dar. Mal sehen, was ich bis zur nächsten Mitteldistanz in Köln noch an meiner Form basteln kann. Jetzt steht auf jeden Fall erst einmal die Erholung im Vordergrund.