Mein erster Marathon (2:55:54)

Sonntag startete ich in Frankfurt bei meinem ersten Marathon. Ich reiste bereits Samstag mit dem ICE nach Frankfurt, da ich mich nicht vorher gemeldet hatte und mich deshalb noch auf der Marathonmesse nachmelden musste. Den größten Teil des Tages verbrachte ich dann im Hotel um mich bestmöglich auszuruhen. Abends lief ich noch eine kleine Runde und hatte das Gefühl ganz gute Beine zu haben. Am Nächsten Morgen kamen meine Eltern mich dann am Hotel abholen. Komischer weise war jetzt so kurz vor dem Start überhaupt keine Aufregung mehr da. Hatte ich mir Samstag noch ein bisschen Gedanken gemacht, wie das wohl alles so laufen würde, so war ich heute doch völlig ruhig. Ein bisschen einlaufen bis zum Start, aber bloß nicht zu viel machen, die Strecke sollte ja noch lang genug sein. Dann ging es mit über 12.000 anderen Läufern zusammen an die Startlinie. Ich sortierte mich recht weit vorne mit ein, so dass ich nicht viel vom Gedrängel hinter mir mitbekam. Und dann ging es auch schon los. Der 1.km war dann mit 3:46 auch etwas schnell, aber danach pendelte ich mich super auf einen 4:00er Schnitt ein. Naja, bisschen schneller wars teilweise doch, aber ich lief in einer guten Gruppe und fühlte mich gut. Ab km 15 begann ich mich dann so langsam zu fragen, wo denn meine Eltern waren, die eigentlich mit dem Rad an der Strecke entlang fahren wollten um mich anzufeuern und mir Verpflegung anzureichen. Leider waren zu viele Zuschauer unterwegs und viele Straßen gesperrt, so dass sie nicht durchkamen. So wartete ich vergeblich auf das Gel, was sich so bei km 21 doch schon ganz gerne genommen hätte. Es lief dennoch weiterhin ganz gut und bis km 28 konnte ich den 4er Schnitt locker halten. Dann fing es langsam an hart zu werden. Jetzt kreisten meine Gedanken nur noch um das ersehnte Kohlenhydratgel. Bei km 30 konnte ich dann endlich meinen Vater sehen, der hecktisch in der Tasche kramte und mir ein Gel anreichte. Endlich! Leider waren meine Beine jetzt auch schon richtig zu und ich merkte, dass ich das Tempo so nicht halten konnte. Ich versuchte gegen die Schwere in den Beinen anzukämpfen, doch ich merkte wie ich immer langsamer wurde. Auch meine Uhr gab meinem Gefühl da leider recht. Ab km 35 wurde es dann ein einziger Kampf. Ich versuchte nur noch irgendwie unter einem 5er Schnitt zu bleiben, um mein Ziel unter 3 Stunden zu bleiben zu erreichen. Bis auf den Kilometer 40 gelang mir dass auch. Die letzten beiden Kilometer konnte ich sogar nochmal etwas beschleunigen, wenn man bei diesem Tempo überhaupt von beschleunigen sprechen kann. Mitlerweile musste ich auch bei jedem Schritt auf "Krampfvermeidung" achten. Lauftechnik konnte man das nicht mehr nennen. Völlig fertig erreichte ich dann doch noch irgendwie das Ziel. Ich war einfach nur glücklich, dass ich es mit meiner Zeit von 2:55:54 deutlich unter die 3 Stunden-Marke geschafft habe und nicht zwischendurch gehen musste. Mit einer intensiveren Vorbereitung (ich hatte ja jetzt nur 4 Wochen) und einer besseren Organisation der Verpfelgung ist beim nächsten Marathon sicherlich noch etwas mehr drin.

Jetzt heißt es erstmal ein bisschen Ausruhen und dann wieder ein bisschen mit dem Schwimmtraining beginnen, welches ich die letzten Wochen sträflich vernachlässigt habe, bevor es dann Anfang Dezember nach Australien geht. Aber dazu schreibe ich in den nächsten Tagen nochmal was ein bisschen ausführlicher.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

starke leistung bro
Philipp