Versprochen ist versprochen (Steinbeck 24.06.07)

Der Wettkampf in Steinbeck war eigentlich ein Wettkampf an dem ich eigentlich gar nicht teilnehmen wollte, da meine Freundin am nächsten Tag für ein Jahr nach Amerika fliegen sollte. Aber man kann ja seine Mannschaft nicht so einfach im Stich lassen und so entschied ich mich dann schließlich doch zu starten, auch wenn meine Freundin nicht wirklich davon begeistert war.

Vor dem Start musste ich ihr dann auch versprechen mich zu beeilen, damit wir noch möglichst viel Zeit zusammen hätten.

Naja, was soll ich groß erzählen, dann ging der Wettkampf los. In Steinbeck war ich letztes Jahr schon in der Landesliga gestartet und unter Aufbringung all meiner Kräfte als 9ter ins Ziel gekommen. Also was sollte ich da in der Regionalliga groß erwarten. Ich wusste zwar, dass mir die relativ anspruchsvolle Radstrecke mit einem knackigen Anstieg sehr gut liegen würde, aber aus den vorherigen Wettkämpfen wusste ich auch, dass meine Konkurrenz sehr stark sein würde. Da vor allem viele starke Läufer im Feld vertreten waren, war meine Taktik klar: Von Anfang an so viel Vorsprung wie möglich mit auf die Laufstrecke nehmen.

Und das versuchte ich dann bestmöglich umzusetzen.

Nach einer recht schnellen Schwimmzeit von 21:28 fand ich mich an 4ter Position auf der Radstrecke wieder. Und dann begann das Rennen meines Lebens. Noch nie zuvor hatte ich so ein gutes Gefühl auf dem Rad. Direkt in der ersten Radrunde übernahm ich die Führung. Der Berg, an dem ich so viele mit Mühe hinauffahren sah bereitete mir überhaupt keine Probleme. Ich trat einfach voll durch und gab alles was ich hatte. Jetzt musste ich genügend Vorsprung rausarbeiten um nicht wieder beim Laufen eingeholt zu werden. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nur, dass ich ziemlich weit vorne im Feld liegen musste, dass ich führte war mir allerdings nicht bewusst.

Ich kann sagen, dass ich beim Radfahren richtig Spaß hatte, auch wenn mir die Beine brannten und so fand ich es fast schade wieder vom Rad runter zu müssen. Aber das Laufen gehört halt auch dazu ;) Und als ich die Füße aus den Radschuhe löste kamen mir die ersten Zweifel, ob ich es mit diesem Höllenritt (hinterher stellte sich heraus das ich die schnellste Radzeit hatte) nicht ein wenig übertrieben hatte, denn in beiden Beinen verkrampften sich alle meine Muskeln. Erstaunlicherweise entspannten sich die Muskeln nach einigen Schritten auf festem Boden wieder einigermaßen, sodass ich im gewohnten Tempo auf die Laufstrecke wechseln konnte. Ab jetzt beschäftigte mich nur noch ein Gedanke: Ich musste es irgendwie schaffen meinen Vorsprung über die 2 Laufrunden ins Ziel retten. Ich bekam zwar Krämpfe in den Oberschenkeln, aber die konnte ich jetzt einfach nicht beachten. Zu verlockend war das Gefühl zum ersten Mal in meinem Leben als erster über die Ziellinie zu laufen. Am ende konnte ich nur noch daran denken, dass ich diesen Sieg für meine Freundin holen musste. Sozusagen als Abschiedgeschenk.

Das Schlimmste war, nicht zu wissen wie viel Abstand ich vor dem Zweiten hatte und so musste ich bis zum Ende voll durchpowern. Das zahlte sich dann aber zum Schluss auch aus, als ich tatsächlich überglücklich als Sieger der Regionalliga ins Ziel laufen konnte. Obwohl ich gestehen muss, dass ich mich am Ende fast mehr über die Bestzeit auf dem Rad freute, als über den Sieg.

So habe ich dann auch mein Versprechen eingelöst, denn versprochen ist versprochen.

Mit der Mannschaft erreichten wir übrigens noch den dritten Platz an diesem Tag, womit wir unsere Position in der Ligatabelle weiter festigen konnten.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

toll kaum is mein bruder einmal vorne mit dabei bin ich natürlcih nicht da sondern muss trainieren typisch aber trotzdem krasse leistung

Antje hat gesagt…

Hehe ganz schön ärgerlich für dich Philipp;)aber die Meike hat dich bestimmt gut vertreten!
Ich hoffe das du nächsten Monat bei dem Triathlon in Leverkusen auch so gut drauf bist,denn ihr müsst ja die Staffel gewinnen;)